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Ein Bericht aus dem Tierheimalltag

Die Erwartung des Unvorhergesehenen

Kein Tag verläuft wie der andere und frühmorgens weiß man nie, was der Tag bringen wird. Traurige Erlebnisse? Freudige Überraschungen? Sicherlich kommt durch die Erwartung des Unvorhergesehenen eine gewisse Spannung in die doch oft routinemäßige Arbeit im Tierheim. Beobachten wir doch einfach mal, was sich so alles ereignet.

Für die Tierheimleiterin fängt der Tag sehr früh an

Nach einem ersten kurzen Rundgang durch das Tierheim wird zunächst das Futter zubereitet. Da gibt es verschiedene Sorten auf verschiedene Teller, denn auch der Geschmack bei Katzen ist vielfältig und so kann jedes Tier entscheiden was es mag. Während in den einzelnen Gehegen und Räumen eifrig gefuttert wird, nutzt die Chefin die Gelegenheit, mit geübtem Blick jeden einzelnen Schützling zu beobachten, ob etwa eine Auffälligkeit besteht. Diese Visite nimmt viel Zeit in Anspruch, gehört aber zu einer guten Katzenhaltung dazu. Besondere Aufgaben, für die viel Erfahrung nötig ist, sind die Betreuung von Mutterkatzen mit ihren Jungen, von erkrankten Tieren und die besonders mühselige Aufzucht von Katzenbabys, die ohne Mutter zu uns gekommen sind, den „Flaschenkindern“.

Inzwischen sind die anderen, im Tierheimbetrieb angestellten Kolleginnen, eingetroffen und beginnen mit ihrer, nach festem Plan eingeteilten, Arbeit in den einzelnen Bereichen. Hier heißt es sauber machen, Katzen-WC´s reinigen und vieles mehr. Also ran ans Werk, denn bis Mittag soll alles fertig sein. Sauberkeit und Hygiene sind oberstes Gebot.

Um 10 Uhr beginnt an den meisten Tagen die ausgewiesene Telefonsprechzeit

In unregelmäßigen Abständen läutet das Telefon. Die Anliegen und Wünsche der Anrufer sind äußerst vielfältig. Da ist zum Beispiel eine Katze entlaufen. Dort wird Rat erbeten. Jemand möchte seine Katze abgeben. Fragen verwaltungstechnischer Art werden gestellt. Kurzum, ein Kaleidoskop von Themen, die alle fundiert und zeitnah zu beantworten sind.

Futterlieferung: Alles für die Katz

Die sich in der Obhut unseres Tierheims befindlichen Katzen mögen, wie wir Menschen auch, abwechselungsreiches Futter und bei der meist hohen Anzahl Vierbeiner kommt schon eine beträchtliche Menge an Nahrung zusammen, die Tag für Tag benötigt wird. In gewissen Abständen werden daher von unserem Stammlieferanten die nötigen Mengen Katzenfutter angeliefert. Viele Paletten Dosenfutter in verschiedenen Sorten werden vom Lkw abgeladen und müssen dann in den Vorratsraum geschafft werden. Alle packen mit an und das geht ganz schön in die Knochen.

Alle umfangreichen Verwaltungsarbeiten werden bekanntlich ehrenamtlich durchgeführt

Dafür geben wir kein Geld aus, das soll lieber für die Katzen verwendet werden. Daher erscheinen an festgelegten Tagen bestimmte Mitglieder des Vorstandes im Tierheim und stürzen sich in die Papierberge. Der Arbeitsplatz ist unser kleines, aber ansprechend eingerichtetes Büro. In einem Tierheimbetrieb unserer Größe fällt viel Papierkram an, wir sind schon ein kleines Unternehmen. Viele Geschäftsgebiete wie Allgemeine Verwaltung, Materialeinkauf, Personalwesen, Betreuung der Mitglieder und Förderer, Zahlungsverkehr und Buchhaltung, sowie andere Fachbereiche müssen ohne Verzögerung und professionell durchgeführt werden. Da kommt in der Woche schon eine erkleckliche Anzahl von Arbeitsstunden zusammen. An bestimmten Tagen assistieren beruflich vorgebildete Damen, natürlich auch im Ehrenamt.

Alle Lebewesen sind leider anfällig für Krankheiten, so auch Katzen

Daher bildet die medizinische Versorgung im Tierheim einen Grundpfeiler unserer Arbeit. Sie wird durch unsere beiden langjährigen Tierärztinnen in Zusammenarbeit mit der Tierheimleiterin gewährleistet. Zweimal in der Woche an festgelegten Tagen kommt die Tante Doktor ins Tierheim zur Visite und so werden unsere Vierbeiner engmaschig betreut. Für Notfälle besteht eine Rufbereitschaft rund um die Uhr.

An bestimmten Tagen freuen sich die Katzen auf die „Streicheldamen“

Sie kommen zu festgelegten Zeiten und begeben sich nach Desinfektion in immer das gleiche, in „ihr“ Gehege, um die sich dort aufhaltenden Katzen durch Streicheln und Spielen zu verwöhnen und um ihre Seele entspannt und zufrieden zu stimmen.

Einen der Tageshöhepunkte bildet die Besuchs- und Vermittlungszeit mittwochs und samstags

Die Arbeitsgruppe „Beratung“, unter Leitung der Tierheimleiterin, hat dann alle Hände voll zu tun. Geduldiges Zuhören und ausführliche Beratung sind oberstes Gebot. Gerade die Vermittlung von Katzen ist eines der schwierigsten Arbeitsgebiete im Tierschutz und erfordert genaue Kenntnis über die im Tierheim lebenden Katzen, sowie viel Erfahrung im Zusammenbringen von Mensch und Tier. Unsere Tierheimleiterin ist mit den einzelnen Katzen bestens vertraut und kennt ihre Besonderheiten und Eigenarten. Daher ist es recht und billig, dass alleine sie über die Vermittlung entscheidet.

Am späten Nachmittag ist der Arbeitstag im Tierheim noch lange nicht beendet

Im Büro warten viele Dinge auf ihre Erledigung und für die Tierheimleiterin beginnt, je nach Jahreszeit, jetzt oder gar noch später, die Spätschicht mit Versorgung, Betreuung und letzter Tageskontrolle der Katzen.

Müde, aber zufrieden, wieder ein Tagwerk zugunsten der Katzen, die unsere Hilfe brauchen, vollbracht zu haben, verlassen wir das Tierheim. Macht´s gut, liebe Vierbeiner. Was wird wohl der morgige Tag bringen?

Ein Leben ohne Katze ist möglich – aber sinnlos
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Unsere Katzengehege sind nach modernen Tierschutzstandards gestaltet
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Ein unvorhergesehener Notfall wird versorgt
Ein unvorhergesehener "Notfall" wird versorgt: Fütterung für die Kleinsten
Die Katzen warten auf die Fütterung
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