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Post vom neuen Zuhause

Sissy, Skrollan und Kasi

Liebes Team des Frankfurter Katzenschutzvereins,

nachdem wir im Januar die beiden Katzendamen Skrollan und Sissy von Ihnen übernommen hatten, haben die beiden sich längst zu einem Superteam entwickelt. Sie putzen sich, schlafen zusammen und jagen sich gegenseitig durch die Wohnung. Ab und zu fliegen die Pfoten, aber nach einem kurzen Gerangel und Fauchen kehrt immer wieder Harmonie ein.

Skrollan, die kleine Diva, ist sehr bequem und liebt es, stundenlang (im Sommer bevorzugt auf dem Balkon) faul herumzuliegen, eine echte spanische Sonnenanbeterin. Sissy dagegen ist gar kein Sonnenfan und sehr agil, was uns schon manchmal Leid tat, wenn sie mit Skrollan spielen wollte und diese nur müde schnaufte oder kurz fauchte. Daher hatten wir öfter überlegt für die quirlige Sissy noch einen Spielkameraden zu holen. Aber nach dem Motto: Wer weiß, ob sie sich alle vertragen, haben wir es doch nicht gemacht.

sissy

Im Mai d.J. kam es zu einem Zwischenfall in der Garage unserer Nachbarin. Ihre Hunde hatten lautstark eine Katzenmutter vertrieben, als die Garage nach Monaten wieder einmal geöffnet wurde. Auf einem Schrank blieben drei Babies zurück. Zwei kleine Kätzchen holte die Mutter in der Nacht darauf heraus, aber ein kleiner Kater saß nach zwei Tagen immer noch auf dem Schrank. Samstags holte unsere Nachbarin uns dazu, da der Kleine sehr laut schrie und von der Mutter seit zwei Tagen nichts zu sehen war. Wir nahmen ihn etwas ratlos mit nach Hause. In der Tierklinik schätzte man ihn auf ca. 4-5 Wochen und er war zwar etwas ausgehungert, aber sonst fit. Er bekam von uns alle paar Stunden normales klein gedrücktes Katzenfutter, gemischt mit Spezialmilch und hatte zum Glück einen guten Appetit. Wir waren froh, daß er schon feste Nahrung zu sich nahm. Bemerkenswert fanden wir, daß er von Anfang an das für ihn gebastelte Pappklo benutzte.

Nach zwei Tagen Quarantäne kam er dann aus dem Gästezimmer nach draußen und wir waren gespannt auf die Reaktion. Skrollan ist eigentlich eine sehr soziale kleine Spanierin wie wir von ihrem Umgang mit Sissy und von Frau Maucolin wußten, aber der Kleine wurde von ihr mehrere Tage nur böse angefaucht und bekam ab und zu einen Tatzenhieb ab. Wir mischten uns konsequent (schweren Herzens) nicht ein und nach ein paar Tagen hatte der Kleine raus, daß er sich auf den Rücken werfen mußte und damit der Diva zeigte, daß sie noch der Boss ist.

Sein Pappklo war nun, da er sich nicht mehr im Gästezimmer aufhalten durfte, für ihn uninteressant. Er kletterte in die Klos der beiden Großen, wenn es auch immer eine waghalsige Aktion war. Überhaupt sah er sich viel von den „Großen" ab. Mit Sissy ging es relativ unkompliziert, sie ist am Anfang generell immer etwas ängstlich, aber sehr neugierig. Allerdings merkten wir, daß das Verhältnis zwischen ihr und Skrollan sich etwas abkühlte. Skrollan nahm den Zwerg nach einer Weile unter ihre Fittiche und schleckte ihn oft ab, ob er wollte oder nicht. Manchmal sah man nur zwei kleine Pfötchen unter ihrem Kopf hervorragen und er schrie Zeter und Mordio. Aber genossen hat er es auch, da er oft einschlief und ausgeglichener wurde. Nach vier Wochen beruhigte sich alles und eine gewisse Routine zog ein, so daß wir dem kleinen Kerl schließlich einen Nahmen gaben. Bis dahin hatten wir befürchtet, wir müßten ihn evtl. doch noch abgeben, wenn die beiden „Alteingesessenen" nicht mit ihm klar kommen.

Kasimir (Kasi) hat sich gut entwickelt und ist mittlerweile schon kastriert. Er hat eine kleine Macke, er nuckelt oft am T-Shirt oder an der Hose, da er viel zu früh seine Mutter verlor. Nun ja, wir haben uns angewöhnt, empfindliche Kleider zuhause gleich auszuziehen. Irgendeine Macke hat ja jeder.

kasimir

Mittlerweile hat sich alles eingespielt – es gibt zwar ab und zu Reibereien, aber sie liegen auch oft alle drei zusammen und anhand der Liebesbeweise wie Abschlecken beim Vorbeigehen, Köpfchengeben usw. gehen wir davon aus, daß sie gut zu recht kommen. In der Tat spielen Kasi und Sissy viel miteinander und Skrollan genießt ihre Ruhe. Manchmal macht sie auch mit, aber sie ist eher der ruhige Vertreter. Generell kann man sagen: Wo einer ist, sind die anderen nicht weit.

Das Trio hält uns auf Trab und abgesehen von dem ewigen Kampf, daß sie nichts auf der Küchenarbeitsplatte und dem Esstisch zu suchen (und vor allem nichts zu finden!) haben, fühlen wir uns die meiste Zeit alle wohl und entspannt.

Vielen Dank für ihre telefonischen Tipps, als wir Kasi gerade aufgenommen hatten, sie waren sehr hilfreich für den Umgang mit dem Minitiger und den beiden „eifersüchtigen" Damen. Generell fühlten wir uns schon im Januar sehr gut „aufgehoben" und beraten.

Anbei einige Fotos der Bande. Skrollan ist die Glückskatze und noch immer sehr vorsichtig und manchmal scheu, wer weiß, was sie in Spanien erlebt hat. Aber sie hat Riesenfortschritte gemacht und bleibt schon auf dem Arm mittlerweile (wenn ihr danach ist). Sissy aus der Rhön ist zwar etwas schreckhaft, aber sehr verschmust und verspielt und vor allem sehr neugierig und Kasi – tja, der hat vor gar nichts Angst.

Herzliche Grüße aus Groß-Gerau