Maja
Miau, miau Frau Maucolin, miau den „guten Geistern" im Katzenheim, vor genau einem Jahr haben Sie mir meine Menschen ausgesucht und erst heute melde ich mich bei Ihnen. Es ist schon eine Katzenschande! Aber erstmal mußte ich alles erkunden und ausprobieren, und ganz ehrlich, ein Tag geht so schnell vorbei, ich bin immer beschäftigt. Ganz früh morgens beobachte ich die Vögel und die Eichhörnchen, die auf dem Balkon direkt vor meiner Nase frühstücken. Später kommen dann die Ringeltauben dazu, Meisen tummeln sich hier und natürlich auch Spatzen. Ich habe an beiden Fenstern zum Balkon schöne Liegeplätze, so daß ich immer allles ganz genau beobachten kann. Zwischendurch hole ich mir ganz viele Streicheleinheiten oder lasse mich ein bißchen herumtragen (ich liebe das), spiele mit meinen Menschen, am liebsten Fußball mit Ping-Pong-Bällen, da bin ich richtig gut. Danach habe ich meistens Hunger und verlange was für zwischen die Zähne und danach – na Sie kennen sich ja mit Katzen bestens aus – ist die Körperpflege fällig und dann ein kleines Nickerchen, aber nur, wenn sonst nichts los ist. Wenn Heldmut am Computer arbeitet, bin ich sofort zur
Stelle. Das ist nämlich total interessant. Auf dem Bildschirm bewegen sich bunte Figuren, und wenn ich mit meiner Pfote auf die Maus (ist ja eigentlich was für Katzen) oder die Tastatur komme, gibt es immer so schöne Töne. Helmut ist dann nicht immer begeistert, ich habe manchmal – so sagt er – was abstürtzen lassen. Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber mir machts Spaß. Dann liegen meistens Papiere auf dem Tisch, mit denen kann man so schön spielen. Und wenn er den Schrank aufmacht, um was herauszuholen, bin ich mit meinem Kopf meistens schneller. Im Schrank gibt es auch stets was zu sehen und manchmal räume ich auch um.
Nachmittags dann liege ich gerne auf meinem Brett am Schlafzimmerfenster, wenn die Sonne scheint, mache ich mich ganz lang und relaxe. Ansonsten gibt es draußen viel zu sehen. Wenn Hilde von der Arbeit nach Hause kommt, schmusen wir und ich erzähle, was tagsüber so los war.
Abends genieße ich meine Schmusestunden auf der Couch. Ich tigere dann von einem Schoß zum anderen. Ich liege auch gerne auf einer Decke auf der Couch, am liebsten, wenn ein Mensch unter der Decke liegt.
Ich schiebe und drücke dann solange, bis ich es richtig bequem habe.
Wenn es mir zuviel wird, mache ich es mir auf meinem Kratzbaum bequem oder lege mich auf den Schrank.
Mindestens einmal am Tag mache ich meinen Hoch- und Runter-Lauf quer durch die Wohnung. Danach bin ich meistens ziemlich platt. Nachts schlafe ich am liebsten im Bett. Da ist es so richtig schön kuschelig. Ansonsten melde ich mich, wenn ich etwas will, oder wenn ich auf dem Katzenko war, damit es schnell wieder sauber gemacht wird – meine Beiden verstehen meine Katzensprache inzwischen sehr gut.
Liebe Frau Maucolin, mir geht es gut und – seit ich da bin- meinen Menschen auch wieder. Sie sagen immer, ich sei ein richtiger Sonnenschein. Judy wäre sicher voll einverstanden, daß ich jetzt hier wohne. Sie ist nämlich im Katzenhimmel und kann von dort alles genau beobachten.
Ich bin sehr froh, daß ich hier sein darf. Wir sind ein total gutes Team.
Ganz liebe – verspätete – Grüße auch von meinen Menschen
Maja
Auch von uns liebe Grüße und danke, daß Sie Maja für uns ausgesucht und uns mitgegeben haben.