Auch ein Tierheimtier kann sehr alt werden
Das Durchschnittsalter von Katzen ist normalerweise 15 oder 16 Jahre. Natürlich können die Samtpfoten auch älter werden, das ist wie bei uns Menschen, die einen sterben früh, die anderen werden alt, man hat darauf wenig Einfluss und muss es nehmen wie es kommt.
Besonders freut man sich jedoch, wenn man eine sehr lange Zeit mit dem Vierbeiner verbringen durfte, Freude und Leid mit ihm geteilt, gemeinsam die Nächte verbracht hat und zusammen glücklich ist. Der Schmerz bei Verlust ist aber auch dann besonders groß.
Das ist Poirot, den wir mit drei Monaten bereits im Juni 2003 in ein schönes, neues Zuhause vermitteln durften. Er kam damals als Jungtier zusammen mit anderen Katzen per Transporter von einer uns bekannten spanischen Organisation zu uns. Wir haben diese Katzen (sofern Platz bei uns war) immer gerne aufgenommen, da sie sehr sozial waren und sich gut mit anderen Katzen vertrugen und daher beste Chancen für eine Vermittlung hatten, was in Spanien oftmals nicht der Fall war. Zudem hatten sie die notwendige medizinische Versorgung für eine Einreise nach Deutschland.
Solche Aufnahmen sind leider schon lange nicht mehr möglich, da das Elend der Katzen nicht nur in unserer Region – sondern auch Deutschland weit - sehr stark zugenommen hat und unseren ganzen Einsatz erfordert. Die Menschen sind heute z.T. viel gleichgültiger den Tieren gegenüber geworden, was unsere Tierschutzarbeit sehr erschwert.
Poirot hatte ein Zuhause, in dem er glücklich und geborgen war und bis ins hohe Alter auch geliebt wurde. Zum Ableben erhielten wir von der Katzenfreundin folgende, liebe Nachricht:
„Liebe Katzenschutzverein-Verantwortliche,
ich habe diesen Kater Poirot nach dem belgischen Meisterdetektiv getauft wegen seines kecken Kinnbärtchens.
Poirot hat mich nun fast 22 Jahre begleitet, ist zweimal mit mir umgezogen, war bei meiner Hochzeit dabei und seit der Geburt meines Sohnes auch ihm ein treuer Begleiter, Spielgefährte und Kuschelkater. Jetzt ist die Samtpfote ihren letzten Weg gegangen. Ende Februar mussten wir sie beerdigen. Ich vermisse sie unglaublich und die ganze Familie trauert um sie.
Danke Ihnen, dass Sie Poirots und meinen Weg gekreuzt haben. Das Haus fühlt sich ohne ihn sehr leer an… Wenn wir bereit sind, wieder eine Katze zu uns zu nehmen, dann werde ich sicherlich wieder auf Sie zukommen.
Herzliche Grüße“