Orion
Dieser Tiger kam im Herbst 2020 wegen Erkrankung der Besitzerin zu uns ins Heim. Wir konnten ihn aufnehmen, da gerade mal wieder ein Platz in unserem „Altenbereich“ frei geworden war. Er war damals schon 14 Jahre alt und so war uns klar, dass es nicht leicht sein würde, ihn noch einmal vermitteln zu können. Bei uns zeigte er sich sehr freundlich und aufgeschlossen und so wuchs die Hoffnung, dass er auf Dauer nicht bei uns bleiben wird.
Wieder einmal hatten wir Glück, als ein langjähriges Mitglied von uns – seit Jahrzehnten mit Katzen lebend – wieder einen Kumpel zu ihrer, von uns im Jahr 2005 vermittelten, inzwischen 16-jährigen Kätzin suchte. Wir wussten das ist ein Super-Platz und eine ganz große Katzenliebhaberin und so stellten wir ihr Orion vor und wie sollte es anders sein, er bekam natürlich sein „neues Zuhause“ und war gerade einmal vier Wochen bei uns.
Gespannt sind wir immer auf die Nachrichten der neuen Besitzer und das klang gut, was wir da nach 5 Wochen zu hören bekamen:
„So nach und nach entfaltet Orion seine wunderbare Persönlichkeit. Er ist immer ausgesprochen liebenswürdig und hat eine ganz sanfte Seele. Schon oft hat er sich zu mir gelegt, mal die ganze Nacht, mal morgens oder abends und beim Fernsehen liegt er oft auf meinem Schoß. Die große Überraschung ist: Er kann Türen öffnen!! So etwas habe ich in den dreißig Jahren, wo ich Katzen habe, nie erlebt und so kommt nun an die Kammer mit Putz- und Waschmittel zur Sicherheit ein Schlüssel und die Tür wird abgeschlossen.
Wenn Orion größer und kräftiger wäre, hätte er bestimmt auch die Türen des Kleiderschrankes geöffnet, was ihm bisher nicht gelungen ist. Nun, einen Blick hineinwerfen, wenn die Tür gerade offen ist, geht ja auch. Irgendwann suchte ich ihn, ich hörte lautes Miauen und ging dem nach – er war im Kleiderschrank versehentlich eingeschlossen worden - und wir waren beide erleichtert, als mein neuer Freund wieder frei war.“
Da eine Zusammenführung von „alten Katzen“ – das ist wie mit uns Menschen – oftmals nicht so einfach ist, wussten wir in diesem Fall stellt das für die neue Besitzerin kein Problem dar und so bekamen wir Anfang Mai 2021 einen erneuten Lagebericht:
„Tatsächlich muss ich Samy und Orion getrennt halten. Alle paar Wochen wechseln sie die Zimmer. Insgesamt kommen wir alle inzwischen mit der nicht so idealen Situation gut zurecht. Beide bekommen die Zuwendung und Widmung, die sie brauchen. Ab und zu versuche ich es erneut, die beiden Schätzchen zusammen zu bringen, das geht aber leider nur kurz, auch wenn mich Orion oft so richtig anhimmelt“.