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Berichte

Lizzy

Immer wieder mal können wir auch „ältere Katzen“ bei uns aufnehmen, sofern wieder ein Platz dafür frei wird, denn in der Regel sind diese Bereiche permanent belegt.

So kam auch diese Kätzin über eine Spenderin mit ihren dreizehn Jahren und zahlreichen externen medizinischen Untersuchungen im Vorfeld zu uns. Sie hatte auch eine Chemotherapie hinter sich, war sehr dünn und fraß ganz schlecht – da stellt sich die Frage, ob man einer Katze in diesem Alter das zumuten sollte, zumal das Ergebnis (was hat sie wirklich) offen war. Wir nahmen sie mit offenen Armen auf, zumal sie äußerst lieb und menschenbezogen war und hofften natürlich, sie trotz allem noch einmal in ein neues Zuhause geben zu können und sie hatte Glück.

Ein Vorstandsehepaar – seit Jahrzehnten mit Katzen lebend - hatte krankheitsbedingt vor einiger Zeit eine seiner Katzen verloren und nun war noch eine 10-jährige Kätzin da, die sich sicher wieder über einen Neuzugang freuen würde und so kam diese Samtpfote dazu.

Lizzy zeigte sich auch bei uns äußerst freundlich und zutraulich, eine Wohnung war ihr vertraut und sie schlief von der ersten Nacht an natürlich auch im Bett und wir liebten sie vom ersten Moment an.

Putzi – unsere andere Katze – merkte sehr schnell, dass Lizzy nicht unbedingt die Richtige für sie ist, da sie andere Katzen nicht so recht mochte. Sie wurde nach diesem Kriterium auch nicht ausgesucht – sie sollte lediglich noch einmal in menschlicher Nähe sich geborgen fühlen, was sie auch zweifellos tat. Die zwei Katzen arrangierten sich, indem sie sich vorwiegend in getrennten Zimmern aufhielten und Lizzy schlief sowieso die meiste Zeit. Insofern war dies kein Problem.

Sorge bereitete uns von Anfang an, dass die Kätzin auch bei uns nur sehr wenig fressen wollte, egal was man ihr anbot. Sie trank unheimlich viel, war aber nicht apathisch und da sie sich ja wenig bewegte, brauchte sie auch wenig und wir versuchten ihr mit Leckerbissen entgegenzukommen.

Leider verschlechterte sich ihr Zustand zunehmend, sodass wir unsere Tierärztin, die auch die Vorgeschichte kannte, einschalteten. Sie nahm Blut ab und das Ergebnis war niederschmetternd (4 mal so hohe Nieren- und Leberwerte wie üblich) – das bedeutete, die Katze würde verhungern.

Wir haben sie in der so kurzen Zeit, wo sie bei uns war, sehr sehr lieb gewonnen und folgten daher schweren Herzens dem Rat der Ärztin, sie zu erlösen – sie war also nur 3 Wochen bei uns und schlief friedlich in den Armen ein. Trotzdem sind wir ganz sicher, es war richtig, sie zu uns zu nehmen und ihr noch ein paar schöne Tage zu schenken.