Ein Tier als Geschenk
Weihnachten ist vorbei und so manches Tier wird auch zum Fest verschenkt worden sein.
Es ist aber ein Lebewesen, das bestimmte Bedürfnisse hat, die es gilt, zu berücksichtigen.
Auch wir haben des Öfteren, dass Besucher zu uns kommen, um eine Katze zu holen, die dann zu anderen Menschen gehen soll, weil diese z.B. Geburtstag haben. Auch am Telefon äußert man gerne den Wunsch, dass die Kinder eine Katze wollen.
Das sind leider die falschen Ansätze, um einer Samtpfote auf Dauer ein passendes Zuhause zu geben. Nicht jede Katze mag jeden Menschen und auch gewisse Voraussetzungen sind notwendig, damit das Tier artgerecht leben kann. So sollten die Kinder „Schulalter“ haben, wenn sie nicht schon mit einer Katze zusammengelebt haben und man muss die neuen Besitzer und ihre Lebensumstände kennen (u.a. Größe der Wohnung, Berufstätigkeit, Alter), damit man weiß, welche Katze passen könnte. Zudem muss gewährleistet sein, dass auch im Urlaub für das Tier gesorgt wird und der Vermieter eine Haltung von Katzen überhaupt erlaubt. Zu bedenken ist auch, dass die meisten Katzen keine Einzeltiere sind und daher mit Mensch und Artgenossen zusammen leben wollen.
Meistens berücksichtigen die Leute auch nicht, dass eine Katze bis zu 20 Jahre alt werden kann – dann sind die Kinder gegebenenfalls schon lange außer Haus und die Katze ist immer noch da. Auch Katzen können krank werden, besonders auch im Alter, auch damit muss man dann leben.
Das Anschaffen von Katzen oder anderen Tieren sollte also gut überlegt werden, nicht aus einer Laune heraus und niemals aus Mitleid oder als Geschenk, denn das Tier will ein endgültiges Zuhause und nicht herumgereicht werden, darunter leiden sie besonders.
Wenn wir Platz haben, nehmen wir nach Rücksprache Katzen in unser Tierheim auf. Meistens wird uns der wahre Abgabegrund verschwiegen, aber manche Leute sind auch ehrlich. So findet sich auch die Antwort, „wir haben die Katze geschenkt bekommen“.
Ein solcher Fall ist Peter, der bei einer sehr netten, jungen Dame mit Kleinkind lebte. Sie bekam ihn als er ein viertel Jahr alt war und wusste eigentlich nicht, auf was sie sich da einließ. Sie meinte es gut, liebte auch den Kater. Aber die Situation war von Anfang an nicht ideal. Eine solch junge Katze muss eigentlich immer mit einer anderen Katze aufwachsen. Was soll denn solch ein „Energiebündel“ alleine in einem Haushalt mit alleinerziehender Mutter und einem Kleinkind? Er war dort einfach unterfordert und man hatte viel zu wenig Zeit für ihn. Frau A. sprach davon, diese Katze wäre wie ein zweites Kind. So brachte man ihn – nach Rücksprache mit uns – als er 8 Monate alt war zu uns. Er war weder geimpft, gechipt und auch noch nicht kastriert, was wir dann schnell nachholten. Wir sind nur froh, dass die ursprüngliche Besitzerin einsah, dass „ihr Zuhause“ nicht das richtige für diesen Kater war. Wie viele solcher Fälle mag es noch geben?