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Berichte

Eine glückliche Familie

Nun scheint es so langsam wieder Frühling zu werden, was uns Menschen freut. Auf der anderen Seite aber bringt diese Zeit auch viel Leid mit sich, da unkastrierte Kätzinnen gedeckt werden und sie dann für die Jungen zusätzlich zu sorgen haben, was vor allem für Katzen, die keinen Besitzer haben, jedesmal eine Herausforderung ist. Auch eine Geburt ist mit Risiken verbunden, dies erleben wir auch immer mal wieder im Tierheim, wenn ein Kaiserschnitt erforderlich ist. Eine besitzerlose Katze ist dann selbst mit ihren Jungen im Bauch dem Tod geweiht und dieser Gedanke ist einfach schrecklich für uns. Es gibt außerdem keinen Grund, eine Katze einmal Mutter werden zu lassen.

Wir können nur immer wieder appellieren, die eigenen Katzen (ob Weibchen oder Männchen) rechtzeitig kastrieren zu lassen (mit 6 oder 7 Monaten), damit das Elend der ungewollt geborenen Katzen zumindest eingedämmt wird.

Ein schönes Erlebnis hatten wir in dieser Hinsicht im letzten Jahr. Einer Familie in Frankfurt war eine trächtige Katze (ohne Kennzeichnung) zugelaufen. Sie waren tierlieb, hatten aber keine Erfahrung mit Katzen und hatten einfach Angst davor, etwas falsch zu machen. Denn eines war ihnen klar, nur Futter zu geben, das reicht nicht – da war mehr gefragt – der Katze mußte geholfen werden, denn die Trächtigkeit war schon fortgeschritten. Also der Gedanke stand fest, wir helfen ihr (sie gaben ihr auch einen Namen und zwar Luna).

Da man im Tierschutz nicht bewandert war, suchte man zunächst im Internet nach einer Adresse, wo man vielleicht anrufen könnte und man wurde fündig – es gibt ja den Frankfurter Katzenschutzverein, der, so dachte man sich, sich bestens mit Katzen auskennt und so klingelte dann das Telefon bei uns und wir wurden um Rat gebeten.

Die Anrufer hatten Glück, daß wir auf unserer „Geburtsstation" noch einen Platz frei hatten und daher der Aufnahme dieser Katze nichts im Wege stand. Nur das Einfangen und an uns Übereignen mußten die Leute selbst bewerkstelligen. Unser großer Tierheimbetrieb läßt dafür keine Zeit mehr übrig, aber die entsprechenden Hilfsmittel können wir natürlich gerne stellen. Und so wurde uns ein paar Tage später die Katzen-Mama gebracht (nachdem die Familie sich zuvor auch unser Heim angesehen hatte und der Meinung war, nun ist Luna in besten Händen). Drei Wochen später brachte sie drei Junge ohne Komplikationen auf die Welt (sie war also keine Erstgebärende und hatte demnach schon mindestens einmal Nachwuchs – was mag aus ihm geworden sein?? - das sind immer Gedanken, die uns besonders belasten).

Nun war also Luna bei uns und wir waren sichtlich froh, daß sie sich auch gleich wohl fühlte (sie konnte nach Herzenslust essen, wurde medizinisch versorgt und brauchte nicht mehr umherirren) und wurde schnell zu einem Liebling unserer Tierpflegerinnen. Auch ihre „Retter" besuchten sie regelmäßig und nachdem die Kleinen etwas größer geworden waren, konnte sie auch in unser „Mutter-mit-Kind-Haus" umziehen, wo Mütter mit Kindern jeweils ihr eigenes Reich haben und ungestört ihre Jungen aufziehen können. Wir lassen diese solange bei der Mutter, wie die das will (das ist meistens bis zur 12. Woche), denn die Mutter ist die beste Lehrmeisterin für ihr späteres Leben und bringt ihnen alles bei, was für sie wichtig ist und nichts ist schöner, als einer Kätzin zuzuschauen, wie fürsorglich sie mit ihrem Nachwuchs umgeht.

Leider mußten wir eines der Jungen einschläfern, das immer weniger wurde und so blieben zwei Babies übrig, die sich aber genauso wie die Mutter (inzwischen kastriert) prächtig entwickelten. Alle drei wurden schließlich von ihren Rettern adoptiert und die Familie, die zuvor niemals Katzen hatten, sind regelrechte Katzenliebhaber geworden und können sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.