Jeder Topf findet den entsprechenden Deckel
Dieses Sprichwort könnte man auch auf unsere Katzen ausweiten, denn manchmal fragt man sich wirklich, warum manche so liebe Katze länger bei uns ist als wir glaubten. Denn jeder Besucher will doch eigentlich etwas Liebes, Anhängliches und wenn es geht, soll die Katze auch “schön” sein (während es für uns als Tierschützer keine hässlichen Katzen gibt). Moritz entsprach vollkommen diesen Anforderungen und trotzdem hat diese Vermittlung erstaunlicherweise nicht auf Anhieb geklappt.
Anfang Januar – als die extreme Kälte herrschte – entdeckte unsere Tierheimleiterin früh morgens auf unserer Anfahrtsstraße einen Kater, der vermutlich ausgesetzt wurde. Als sie ihn ansprach, kam er gleich auf sie zu (er war also Menschen gewohnt und zutraulich) und ließ sich anstandslos einfangen. Nun wussten wir gar nichts von ihm und so bekam er “das volle medizinische Programm” und es dauerte daher eine Weile bis er zur Vermittlung als Wohnungskatze (er scheint nichts anderes gewohnt gewesen zu sein) freigegeben wurde.
Da es den Anschein hatte, dass er auch mit anderen Katzen zurecht kommt, kam er in unser Vermittlungszimmer, wo er mit Gleichgesinnten zusammen war. Er hielt zwar immer ein bißchen Distanz, machte aber den anderen Kumpeln nichts. Wenn Menschen dazu kamen, lief er ihnen gleich entgegen so nach dem Motto: Nehmt mich doch mit …. So war es auch bei zwei Frauen, die für ihre verstorbene Zweitkatze wieder Ersatz suchten. Da es vom Alter passte, menschenbezogen war er sowieso, wurde er mitgenommen. Er lebte sich im neuen Zuhause sehr schnell ein, war lieb und anhänglich. Er ignorierte jedoch die Erstkatze – aber diese wollte partout auch nichts von ihm wissen und so wurde er schweren Herzens nach 14 Tagen wieder an uns zurückgegeben, denn man wollte einen Spielgefährten für den Erstkater.
Ein paar Tage später besuchte uns ein älteres Ehepaar, das nicht mehr berufstätig war, und einer nicht zu alten Einzelkatze ein neues Zuhause geben wollte. Wir zeigten ihnen den Kater, der sich auch gleich auf den Schoß der Frau setzte und es sich dort bequem machte und zu schnurren begann, so laut er nur konnte. Die Frau war ganz gerührt, dass ein Tier, was sie nicht kannte, schon so zutraulich ist und wollte ihn gleich mitnehmen. Der Mann aber war nicht begeistert davon (vielleicht gefiel ihm die Farbe nicht, obwohl wir ihn als Tiger mit weiß sehr hübsch fanden und der Meinung sind, nicht die Farbe ist ausschlaggebend, sondern der Charakter des Tieres!). Also war es wieder nichts … aber irgendwann musste es doch klappen bei diesem Traumkater.
Es dauerte noch 14 Tage bis eine Rentnerin mit ihren zwei Freundinnen kam (die eine davon hatte schon eine Katze von uns und hatte uns empfohlen) und einen Einzelgänger suchte. Sie hatte nun viel Zeit, was ihr vorher fehlte, und konnte sich nun ein Zusammenleben mit einer Katze gut vorstellen, zumal sie immer schon solch ein Tier wollte, es aus Zeitgründen aber nie verwirklicht hatte. Da sie niemals zuvor ein eigenes Tier besaß, musste der Neuzugang natürlich menschenbezogen sein und auch vom Alter her zu ihr passen. Tipps bei der Eingewöhnung konnte natürlich auch die Freundin geben, falls dies nötig sein sollte. Es war Moritz, der perfekt auf ihre Beschreibung passte und wir stellten ihn erneut vor. Der Kater nahm sie auch sofort in Beschlag – so wie er es immer machte - und für sie war klar, das ist er ……., der kommt mit …..
Die Formalitäten wurden gleich fertiggemacht und Moritz fuhr mit seiner neuen Besitzerin ins schon lang vorbereitete Zuhause. Wir hier waren uns ganz sicher nun hat er endlich seinen richtigen Platz gefunden, was uns schon zwei Tage später mit einer E-Mail bestätigt wurde. Wir hatten wieder einmal einen Menschen und “sein” Tier glücklich gemacht und darüber freuen wir uns natürlich besonders. Moritz hatte sich von der ersten Minute an eingewöhnt und es gab überhaupt keine Probleme.