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Berichte

Unkastriert ist das noch zu verantworten?

Immer mehr Tierschützer wären froh, wenn es eine allgemeine gesetzliche Pflicht zur Kastration von Freigänger-Katzen gäbe. Diese müssten dann durch einen Tierarzt kastriert und mittels Tätowierung oder Mikrochip gekennzeichnet werden. Einige Städte in Deutschland sind Vorreiter hierfür, insbesondere Paderborn, die als erste Stadt in Deutschland schon im Jahre 2008 solch eine ordnungsbehördliche Verordnung erlassen hat.

In der ausführlichen Begründung der neuen Verordnung heißt es u.a.:

“Trotz erheblicher Kastrations- und Versorgungsbemühungen der Tierschutzvereine hat die Zahl der im Stadtgebiet ausgesetzten, herren-losen und verwildert lebenden Katzen und die damit einhergehenden Probleme in sehr starkem Maße zugenommen. Die betroffenen Tiere pflanzen sich unkontrolliert fort und müssen teilweise unter erbärmlichen und tierschutzwidrigen Umständen ihr Leben fristen. Anders als bei Wildtieren regelt sich die Populationsdichte bei wildlebenden Katzen nicht auf natürliche Weise. Die stellenweise erhebliche Bestandsdichte erhöht die Gefahr der Ausbreitung von Katzenkrankheiten und damit von kranken und leidenden Tieren erheblich.”

Auch wir kämpfen seit fast 50 Jahren dafür, dass die Katzen (auch die Wohnungskatzen) kastriert werden müssen. Unkastrierte Katzen, die nach draußen gehen, vermehren sich ungewollt und das Elend der vielen ungewollten Katzen wird wiederum vergrößert, ebenso nehmen die Qualen verletzter oder kranker Katzen zu. Wohnungskatzen, die nicht kastriert sind, unterliegen einem Hormon-Dauerstreß, was später bei Weibchen auch zu Gebärmutter-Krankheiten führen kann und einen unkastrierten Kater kann man schlichtweg in keiner Wohnung halten.

Leider sind trotz Aufklärung immer noch viele Hauskatzen (Freigänger) unkastriert und man kann es kaum glauben, dass uns Anrufe wie dieser vor einigen Tagen erreicht:

Vermißt wird ein Kater, unkastriert, 2 Jahre , der vor ein paar Tagen entlaufen ist, im Raum Bornheim. Der Anrufer erzählte uns, dass dieser Kater oft wochenlang unterwegs ist, was kein Wunder ist, da er reihenweise unkastrierte Kätzinnen deckt.

Wir versuchten dem Mann klar zu machen, was er da dem Tierschutz antut und daß es gerade dieses Problem ist, was dazu führt, dass die Tierschutzvereine der Flut der ungewollten Katzen kaum noch Herr werden und er auch mitverantwortlich dafür ist, für all die Katzen, die elend draußen sterben, weil sie niemand findet oder weil sie krank sind. Außerdem besteht bei einem unkastrierten Kater auch die Gefahr der Ansteckung mit FIV (dem Katzen-Aids), was besonders durch unkastrierte Kater bei den Katerbissen übertragen wird.

Seine Antwort darauf war: Ich habe seit den 60er-Jahren immer Katzen und auf die Zwischenfrage antwortete er: Unkastrierte Kater!!! Das muß man sich einmal vorstellen, wie viel Elend daraus resultiert und wie engstirnig diese Menschen sind und das ist nur ein Beispiel, von dem wir gerade erfahren haben.