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Berichte

Was hat ein Marder-Baby mit einem Katzen-Baby gemeinsam?

Beide sind auf uns Menschen angewiesen, sofern sie keine Mutter mehr haben, um überleben zu können. In der Regel nehmen wir natürlich nur Katzen auf, aber ab und an kommt es auch schon vor, daß uns tierliebe Menschen andere Geschöpfe bringen, die auch Hilfe brauchen. So hatten wir schon einmal ein Frettchen, Igel und ein Häschen. Diese Tiere müssen wir natürlich an entsprechende Tierschutzorganisationen weitergeben, da wir nur für Katzen ausgestattet sind.

Marder

Mitte April kam um die Mittagszeit ein Handwerker und hatte eine große Schüssel in der Hand, auf der ein kleines schwarzes Tier lag. Für eine Babykatze war es eigentlich zu lang… es war ein kleiner Marder, der uns da gebracht wurde. Der Mann arbeitete gerade an den Stromleitungen an den Bootshäusern am Main. Immer wieder hörte er eigenartige Töne, die mal leiser und mal lauter wurden. Er dachte zuerst an spielende Kinder, aber als die Geräusche nicht aufhörten, ging er dem nach und war sich ganz sicher, diese kommen aus der Wand… hier ist ein Tier in Lebensgefahr!

Es dauerte eine Weile bis der „Kleine" aus dem Stromschacht befreit werden konnte und wo sollte er nun auf die Schnelle hin. Wir waren als „Nachbarn und Tierschutzverein" bekannt und so landete das Marder-Baby bei uns. Im Prinzip sind alle kleinen Tiere gleich. Sie wollen Geborgenheit, Wärme und Futter und das konnten wir auch gleich bieten. Das Baby wurde in einen mit Fell ausgestatteten Korb gelegt, es wurde ihm Kinder-Katzenfutter angeboten, worüber er sich auch gleich hermachte und genüßlich fraß. Er schlief kurz ein, maunzte dann aber wieder, was bedeutete, er wollte Ansprache. So machten wir das Körbchen auf, sprachen mit dem Kleinen und die Welt war wieder in Ordnung.

Nur bei uns konnte er nicht bleiben, wir haben keine Erfahrung mit solchen Tieren und vor allem auch nicht die geeignete Unterkunft. Wir Tierschützer kennen uns aber untereinander und so war die richtige Anlaufstelle die „Wildtierfreunde e.V. Hanau". Wir riefen dort an und schilderten die Lage. Man zeigte Verständnis und war bereit, das Marder-Baby gleich zu holen. Auch Marder müssen normalerweise in der Gruppe aufwachsen, wie kleine Katzen auch.

Es dauerte nicht lange und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin nahm den Kleinen, den sie auf ca. 3 Wochen schätzte, in Empfang. Wir konnten noch einen Schwung Handtücher mitgeben, die auch dort immer gebraucht werden. Vor allem aber wissen wir, der Marder wird fachmännisch versorgt solange bis er groß genug ist, um wieder ausgewildert werden zu können.

Wir jedenfalls wünschen ihm ein schönes langes Leben.