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Berichte

Toddy Ein Bericht über…

13.02.2006 Toddy Ein Bericht über ein Katzenschicksal - verfaßt von der Retterin

Das kleine schwarz-weiße Kätzchen wurde an der Mandraki-Mole in Rhodos geboren, dort lebte es zusammen mit einem Geschwisterchen und beide sahen sich zum verwechseln ähnlich, bis auf das schwarze Pünktchen im Gesicht.

Das Pünktchen fiel mir täglich auf, weil es – immer wenn wir uns begegneten – auf der Molenstraße spielte und auch dort in der Sonne lag. Ein sehr gefährlicher Platz, denn an der Mole fahren Autos, oft sehr schnell …

Mit mir hatte das kleine hübsche Kätzchen leider nicht viel „am Hut", es wollte von mir eigentlich gar nichts wissen. Tagtäglich schaute ich nach Pünktchen, fütterte die kleine Katze und packte sie jeden Tag mind. 5 x unter den Arm, um sie von der Molenstraße wegzutragen. Ich setzte sie in die Felsen am Rande der Mole. Sie mochte das gar nicht und kam immer wieder hoch gesprungen und hockte sich immer wieder mitten auf die Molenstraße. Ihr kurzes Leben war leider schon bestimmt – doch auch ihr weiteres Schicksal war Bestimmung.

Irgendwann gab ich dem Kätzchen einen Namen und ich entschloß mich, die kleine TODDY mit nach Deutschland zu nehmen. Ich wollte sie nicht ihrem Schicksal – überfahren zu werden – überlassen (ich habe schon zu viele Katzenkinder verendet auf den Straßen liegen sehen). Zuerst ging ich natürlich mit ihr zum Tierarzt und ließ die notwendigen medizinischen Dinge erledigen. Und natürlich kam auch der Tag der Abreise. Da mußte sie natürlich in eine Transporttasche, um den Flug gut zu überstehen und das gefiel ihr gar nicht, denn sie meckerte und miaute. Auf dem Flug selbst gab sie dann plötzlich keinen Mucks mehr von sich, sie verhielt sich ganz ruhig.

Endlich mit Toddy nach Mitternacht Zuhause in Frankfurt angekommen, saß sie dann auf meiner Couch wie eine kleine Prinzessin und schnurrte – als wollte sie sagen: Endlich bin ich da, wo ich hingehöre. Toddy fühlte sich sofort sauwohl, obwohl sie doch noch nie eine Wohnung von innen gesehen hatte.

Daß sich Toddy so lieb verhält, hätte ich nicht gedacht, denn an der Mole war sie eher eigensinnig und stur, jetzt jedoch bedankte sie sich mit einer großen Zuneigung, in dem sie ständig auf meinen Schoß wollte und sie schnurrte ohne Unterbrechung die ganze Nacht.

Toddy gross

Am nächsten Morgen brachte ich – wie abgesprochen – die Kleine dann ins Katzenheim, wo sie von Frau Maucolin schon erwartet wurde und liebevoll mit offenen Armen in Empfang genommen wurde. Ihr erstes schönes, liebevolles Heim. Hier erwartete sie nun Geborgenheit und Sicherheit, ein Dach über dem Kopf und Fressen.

Die kleine Toddy hat ihr Leben nicht nur mir, sondern in erster Linie Frau Maucolin zu verdanken. Denn ohne ihre Hilfe, ohne ihre Unterstützung, Bereitschaft und liebenswerter Großzügigkeit, das Kätzchen aufzunehmen - obwohl zu diesem Zeitpunkt das Katzenheim drohte, aus allen Nähten zu platzen – hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, sie aus Rhodos zu „entführen". Danke, liebe Frau Maucolin & Team.

Nun, liebe Toddy, da Du nun schon ein paar Wochen bei Deinen neuen Katzeneltern bist, denkst Du vielleicht ab und zu auch an das Brüderchen, das nicht so viel Glück hatte wie Du. Es muß im Elend weiter leben und wird im Frühjahr vielleicht vergiftet, wie so viele Katzen auf dieser Insel. Vielleicht hast Du Dich absichtlich – immer wenn ich die Mole entlang ging– auf die Straße begeben, vielleicht dachtest Du: Ach, da kommt die schon wieder, die wird mir schon helfen.

Alles Gute LILLI, wie Du jetzt heißt, in Deinem endgültigen Zuhause. Ich weiß inzwischen, daß es Dir sehr gut dort geht und bin darüber sehr glücklich.

Diese Zeilen mußte ich noch einmal schreiben, um endgültig Abschied zu nehmen. Vielleicht finde ich das Brüderchen wieder vor, wenn ich in Rhodos sein werde!

Toddy 3