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Berichte

Marilyn

Mitte Oktober erhielten wir aus einem Gartengelände in Oberrad eine wunderschöne rot/weiße Kätzin. Sie wurde uns von einem älteren Ehepaar gebracht, die diese schon einige Zeit beobachtet hatten. Sie kam nur, wenn die Leute sich an ihren Gartentisch setzten – ob Sie dann Futter vermutete – ansonsten blieb sie unsichtbar. Als man sie entdeckte, tat sie ihnen leid und nun rief man sie, wenn man in den Garten ging und bald hatte sie auch dies spitz und erschien, wenn man ihren Namen rief, den man ihr gegeben hatte – M A R I L Y N.

Nur auf Dauer war das keine Lösung, der Winter würde kommen und man würde nicht jeden Tag im Garten sein, das Kätzchen aber war einem ans Herz gewachsen, zumal es sich als zutraulich erwies. So sahen ihre Futtergeber es als richtig an, da sie selbst Zuhause keine Katze halten durften, ihr eine Chance auf ein warmes Plätzchen zu geben. Und was lag näher als das Katzenheim in Oberrad!!

Wir nahmen die Katze auf und gaben sie unserer Tierärztin mit. Diese stellte fest, dass Marilyn gechipt war, demnach mindestens 10 Jahre alt. Nun hatten wir einen Anhaltspunkt und konnten versuchen, herauszufinden, ob sie registriert wurde. Sie war es. Als Besitzerin war eine Dame in Aschaffenburg mit Telefon-Nummer genannt. Doch es gab keinen Anschluß mehr unter dieser Nummer. Aber so schnell geben wir nicht auf. Da ein Vorstandsmitglied in der Nähe von Aschaffenburg wohnt, wurde es mit diesem Fall beauftragt. Aber leider war auch dies vergebens. Die Frau kannte keiner mehr, geschweige denn den neuen Aufenthaltsort.

So wird Marilyn bei uns bleiben, zumal bei ihr auch eine Zuckerkrankheit festgestellt wurde und sie Insulinspritzen benötigt. Wie aber kommt eine Katze aus Aschaffenburg in einen Garten nach Oberrad? Wurde sie entsorgt, weil sie krank ist und laufende tierärztliche Behandlung benötigt? Es ist nur ein Glück, dass sie wieder zu den „richtigen Menschen" kam, die ihr Schicksal zum Guten wendeten, denn ohne Behandlung hätte sie auf Dauer nicht überlebt. 27.11.2003