Happy End
An einem Montag Ende September hielt gegen 18 Uhr ein Auto vor unserem Tor, ein Herr saß am Steuer und eine Frau mit einem Katzenkorb in der Hand stieg aus und ging Richtung Eingang. Sie klingelte Sturm und unserem Vorstandsmitglied, das eben nach Hause wollte, schwante nichts Gutes.
Die Frau rief in lautem Ton, ich muß sofort dieses Tier abgeben. Als ihr erklärt wurde, dass niemand mehr da sei, der das Tier in Empfang nehmen könne und nur die Tierheimleiterin es weiß, ob wir überhaupt noch Platz haben und wo und sie gerne morgen deswegen anrufen könne, interessierte das überhaupt nicht. Man wolle das Tier sofort abgeben, man stelle es hier auf den Boden. Als unser Vorstandsmitglied erwiderte, dass sei ein Aussetzen des Tieres und sie habe die Autonummer notiert, interessierte auch das nicht und so wurde schnell das Tor aufgeschlossen und das Tier ins Büro in Sicherheit gebracht.
Schnell erkannte man, dass es ein altes Tier ist, das wohl auf diese Art entsorgt werden sollte. Das Fahrzeug war fortgefahren, man wusste überhaupt nichts über das Tier und da die Tierheimleiterin schon Zuhause war, wurde sie per Handy angerufen. Auch Brigitte war entsetzt als sie ankam – der Kater war mindestens 16 Jahre alt!!!!! Man brachte ihn in die Quarantäne-Station, versorgte ihn rasch noch – mehr konnte man im Augenblick nicht tun. Am nächsten Tag kam die Ärztin und nahm den Opa zur stationären Aufnahme mit.
Am übernächsten Tag hatten wir eine Dame am Telefon, die über ein schlechtes Gewissen klagte und sie könne nicht mehr ruhig schlafen. Es war die Besitzerin von Freddy, wie er hieß, und sie wollte ihn auf jeden Fall zurückhaben wenn die medizinische Untersuchung abgeschlossen ist. Da der Kater demnach fit, nur aber alt ist und vor Trauer nichts mehr fraß, entschlossen wir uns zur Rückgabe dieses Tieres.
Am darauffolgenden Samstag kam besagte Frau und holte ihren Kater wieder ab und versprach uns hoch und heilig, nie mehr wieder so etwas zu tun – ihr Tier würde es nicht mehr überleben.
29.09.2003