Glückliche Familienzusammenführung nach Einfangaktion
Kürzlich erhielten wir von einer Dame einen Anruf mit dem Hinweis, dass sich in einem Hinterhof ihrer Wohnanlage eine Mutterkatze mit 5-6 Jungen aufhalten würde. Zwar habe in den vergangenen Monaten immer eine Mitbewohnerin aus ihrem Haus diese Mutterkatze gefüttert, diese sei aber nun an einen anderen Ort gezogen und deshalb würde sich jetzt niemand mehr um die Katze kümmern.
An einem Freitagmorgen gegen 10:00 Uhr machten sich sodann unsere Tierheimleiterin Brigitte Maucolin, unser ehemaliger Webmaster Thomas Pfütze und seine Lebensgefährtin Doris Ulbrich auf den Weg in das Frankfurter Gallusviertel zu dem von der Anruferin beschriebenen Hinterhof, um die Mutterkatze mit ihren Jungen einzufangen.
Bei diesem Hinterhof handelte es sich um ein Gelände, auf welchem sich neben einigen Garagen und KFZ-Stellplätzen auch eine Rampe für ein im Erdgeschoss ansässiges Elektrobau-Unternehmen befindet.
Vor der Rampe befanden sich etliche Kabeltrommeln aus Holz und auf der Rampe selber waren diverse Bleche hochkant gestapelt, vor denen wiederum in zwei Reihen so genannte Europaletten auf einer Höhe von schätzungsweise zwei Metern gestapelt waren.
Als Thomas mit unserem Tierheimfahrzeug gerade in den Hinterhof eingefahren war, kam von Brigitte und Doris schon synchron der Aufschrei “Da sind sie ja”.
Die Mutterkatze lag, sich ausruhend und die Umgebung beobachtend, auf einer der Kabeltrommeln unterhalb der Rampe, während die Jungkatzen auf und in den Europaletten miteinander spielten.
Zunächst galt es also erst einmal die Mutterkatze einzufangen. Schnell wurde die eigens für solche Einfangaktionen konzipierte Falle aufgestellt und die Katze mit dem mitgebrachten Futter angelockt. Das Futter fand relativ schnell die Aufmerksamkeit der Mutterkatze und - schwups - war sie auch schon eingefangen.
Die Jungkatzen hatten - sehr zur Zufriedenheit von Brigitte, Doris und Thomas - nichts vom Einfangen der Mutter mitbekommen. Rasch wurde die Mutterkatze in einen Transportkorb umgeladen und in das Tierheimfahrzeug gebracht, damit sie ihre Jungen nicht durch irgendwelche Laute warnen konnte. Anschließend wurde die Falle mit neuem Futter auf der Rampe platziert.
Die Jungkatzen zeigten zunächst keinerlei Interesse, näherten sich der Falle dann aber doch sehr zögerlich und erst der Geruch des in der Falle befindlichen Futters lies die ersten drei Jungkatzen mutig werden. Sie betraten recht scheu die Falle und - wiederum schwups - waren die ersten drei Jungen eingefangen. Auch diese drei Jungen wurden in einen Transportkorb umgeladen und im KFZ untergebracht.
Wieder wurde die Falle auf der Rampe platziert und nun dauerte es eine ganze Weile, bis sich die verbliebenen drei Jungkatzen wieder zeigten - waren sie durch das Einfangen ihrer Geschwister doch aufmerksam geworden, dass hier wohl irgendetwas nicht wie gewohnt ist. Da aber wohl doch der Hunger die Scheu überwiegte, trauten sie sich langsam wieder aus ihrem Versteck und die ersten beiden Jungkatzen saßen schon bald vor dem Futter innerhalb der Falle. Das letzte Junge machte irgendwann dann auch Anstalten die Falle zu betreten, jedoch war eines seiner Geschwister schon satt gegessen und schon wieder auf dem Weg aus der Falle heraus.
Brigitte blieb nicht anderes übrig, als die Leine zu ziehen und die Klappe der Falle fiel zu. Das übrig gebliebene sechste Junge machte einen Satz zurück in sein Versteck, während die anderen beiden in der Falle gefangen waren.
Nach dem erneuten Umladen der Jungkatzen Nummer 4 und 5 wurde die Falle erneut auf der Rampe aufgestellt, doch war von der sechsten Jungkatze nichts mehr zu sehen - traute sie sich einfach nicht mehr aus ihrem Versteck heraus. Da auch nach sehr langem Warten an dieser Situation keinerlei Veränderung eintrat, entschlossen sich Brigitte, Doris und Thomas dazu, die Falle mit Futter stehen zu lassen und die Einfangaktion gegen 13:00 Uhr erst einmal abzubrechen.
Thomas kehrte alleine gegen 17:30 Uhr zurück in den Hinterhof und kontrollierte die Falle. Von der sechsten Jungkatze war immer noch nichts zu sehen - die Falle war leer. Also erneuerte Thomas das Futter in der Falle und fuhr wieder nach Hause.
Gegen 21:00 kehrte Thomas, nun gemeinsam mit Doris an den Einfangort zurück und zu ihrer großen Freude konnten sie schon beim Einfahren in den Hinterhof erkennen, dass die Klappe der Falle nun geschlossen war. Die sechste Jungkatze hatte sich in der Zwischenzeit doch aus ihrem Versteck getraut und war wegen des Futters in die Falle gelaufen.
Schnell wurde die Falle samt eingefangener Jungkatze in das Auto eingeladen und Brigitte über Handy von der erfreulichen Nachricht in Kenntnis gesetzt. Man traf sich kurze Zeit später im Katzenheim, wo dann die Familienzusammenführung der sechsten Jungkatze und seiner Mutter samt Geschwistern stattfand.
Nun werden die Mutter und ihre Jungen erst einmal tierärztlich durchgecheckt, bevor sie dann in liebevolle Hände abgegeben werden können.
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24.05.2003