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Berichte

Kleyt - wenn Katzen reden könnten

Mitte April erhielten wir einen Anruf von einer aufgeregten Dame, die um Aufnahme einer Perserkatze bat. Nun ist das ja nichts besonderes, wenn wir eine Katze aufnehmen sollen, aber in diesem Fall war es noch mehr.

Bei dem Telefonat erzählte sie uns, dass sie unsere Telefonnummer vom Tierschutzverein Frankfurt bekommen habe und sie bittet uns ganz dringend, diese Katze doch aufzunehmen. Es sei ein verwahrloster Perserkater, der ihr unheimlich leid täte. Er lebte bisher bei einem jungen Mann, der ihn ehemals von einem Züchter gekauft habe und er wäre total überfordert mit dem Tier gewesen - es wäre so gut wie nie gekämmt worden - Kleyt ist heute sechs Jahre alt und wurde in der Wohnung des Mannes zurückgelassen. Seine Freundin, die er mit kleinem Kind sitzen ließ, übernahm die Katze. Diese hatte keinerlei Katzenerfahrung und vor allem auch kein Geld. Ihr wurde bewusst, dass man dem Tier auf jeden Fall helfen musste und so rief die Nachbarin bei uns an. Wir sagten die Aufnahme für den nächsten Tag zu, da auch an diesem Tag die Tierärztin zu uns kommt und wir fest damit rechneten, dass das Tier sofort in tierärztliche Behandlung muß.

So standen also am nächsten Tag die beiden Frauen bei uns im Büro mit dem Perser im Korb. Als die Tierheimleiterin Kleyt aus dem Korb nahm, war sie den Tränen nah. Der Kater hatte einen 3-4 cm starken Panzer, er war so verfilzt, dass er sich praktisch nicht mehr bewegen konnte. Was tut man nur den Tieren an, auch wenn sie nicht offensichtlich gequält werden, so grenzt auch dies an Tierquälerei. Wenn man ein Tier übernimmt, hat man Verantwortung dafür und wir sind froh, dass der Kater bei uns gelandet ist. Nun wird er erstmal medizinisch auf Vordermann gebracht, geschoren, geimpft und durchgecheckt und irgendwann werden wir auch für ihn ein neues liebes Zuhause finden, wo er artgerecht betreut und gehalten wird.

24.04.2003