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Post vom neuen Zuhause

Marie und Einstein

Liebe Katzenfreunde,

nun haben wir unseren neuen Familienzuwachs seit einer guten Woche. Schon auf der Fahrt nach Hause entschieden wir, ihnen neue Namen zu geben, zumal die ursprünglichen Namen ja nicht benutzt worden waren. Wir haben also nun eine Marie Curie (genannt Marie) und einen Albert Einstein (genannt Einstein).

Marie taute nach einigen Stunden auf und besetzte vorsichtig unser Bett. Schließlich lief sie durch die ganze Wohnung und beschnupperte und betrachtete alles ausgiebig. Wir durften genau den Moment miterleben, an dem ihr dämmerte, dass das nun alles ihr gehört - die Betten, Kissen, Schränke und Sofas. Ihr zartes kleines Gesichtchen explodierte förmlich vor Übermut und sie hüpfte ausgelassen auf allen Möbeln herum - alle Viere in der Luft. Ansonsten ist sie eher eine stille Genießerin, die die Nähe der Menschen sucht und es liebt, auf einem Fuß (wie gerade jetzt auf meinem) oder ganz nah neben dem Arm zu liegen. Wenn man sie dann streichelt oder auch nur berührt, schnurrt sie sofort. Sie schläft in den unglaublichsten Positionen, überkopf oder gaaaaaaaaanz lang ausgestreckt. Ihr Stimmchen ist ganz leise und quietschig - so habe ich noch nie eine Katze miauen hören.

Einstein … ja, nun, am zweiten Tag fragte ich meine Tochter, ob wir tatsächlich zwei Samtnäschen und vier Tütenohren mit nach Hause gebracht hätten … - er war weg - einfach weg. Wir suchten und suchten (so klein ist er ja nun auch wieder nicht … und unsere Wohnung nicht so groß, wenn auch partiell etwas unübersichtlich) - aber ohne Erfolg. Beruhigend war allerdings, daß die Näpfchen über Nacht ratzekahl leergefuttert waren. Marie konnte das unmöglich alles verputzt haben, so zart, wie sie ist. War er auch unsichtbar, so war er wenigstens nicht in den Hungerstreik getreten. Am Abend des dritten Tges dann die Überraschung: In der Küche, auf der Arbeitsplatte neben den Gemüsedosen lag ein rot-weißer Kater und sah mich mit riesigen, angsterfüllten Augen an. Erst sprach ich nur mit ihm. Er lief nicht davon und als keine Anst mehr in seinen Augen war, wagte ich, ihn zu streicheln. Er schnurrte und rieb das Köpfchen an mir. Nach langem, langem Streicheln nahm ich ihn hoch (was er nicht so mochte) und trug ihn in das Zimmer, wo Marie auf dem Bett saß und setzte ihn daneben. Dort ging es dann weiter, Stereo-Streicheln, Stereo-Schnurren, Milchtritt, Genuß pur. Später entdeckten wir auch, wo er schlief - im Bücherregal hinter den Kunstbänden zwischen Hundertwasser, Picasso und Miro. Mittlerweile hat aber auch er entdeckt, dass es sich in den Betten seiner Menschen wesentlich besser und komfortabler schläft als auf harten Regalbrettern.

Sie werden immer mehr zu Familienmitgliedern, die zarte, distinguierte Dame Marie und der nun gar nicht mehr ängstliche, sondern wild über Tisch und Bänke tobende, verspielte, schelmische Schlingel Einstein, der es nicht fertig bringt, zu gehen, sondern immer rennt, sodaß die Teppiche fliegen.

Vielen herzlichen Dank für die Vermittlung unserer Süßen.