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Berichte

Ein treues Herz hat aufgehört zu schlagen

Unter dieser Überschrift bekamen wir eine rührende email, die uns alle sehr bewegt hat. Anton war ein Kater von uns, den wir Anfang November 1999 (ja Sie lesen richtig) im Alter von 4-5 Jahren vermittelt haben und der somit an die 20 Jahre alt wurde. Ein Alter, das die wenigsten Katzen erreichen.

Die Dosenöffner schrieben uns, daß er ihr Leben so sehr bereichert und so viele glückliche Momente geschenkt, und so viel Liebe und absolutes Vertrauen entgegengebracht hat, daß wir gerne „seinen Nachruf" veröffentlichen dürfen und hier ist er:

Liebe Frau Maucolin, unser treuer Anton ist nicht mehr bei uns. Einen Tag nachdem mein Mann mit Ihnen telefoniert hat, wussten wir Beide, daß wir ihm den allerletzten Dienst erweisen müssen und ihm bei dem Schritt über die Regenbogenbrücke helfen müssen. Es ist immer ein ganz furchtbarer Schritt …. aber er war schon so schwach, er reagierte auch nicht mehr, wenn wir mit ihm sprachen. Ich hatte schon zwei Tage vorher den Eindruck, daß seine schönen Augen bereits in eine andere Welt schauten. Unsere Tierärztin war sehr lieb und einfühlsam. Anton ist in den Armen seines über alles geliebten Herrchens ganz ruhig eingeschlagen, das Köpfchen in seiner Armbeuge gesteckt, es war der Abend des 3. Dezember. Wir sind dann in die Wetterau gefahren und haben ihn im Garten meiner Mama begraben, neben seinem Kumpel Max, der dort seit 11 Jahren liegt. Es hat geschneit an diesem Abend……

Wir versuchen uns damit zu trösten, daß er ein schönes langes Leben hatte. Und trotz der vor 3 Jahren diagnostizierten chronischen Niereninsuffizienz hat er fast bis ganz zum Schluß noch eine gute Lebensqualität, war munter und für sein Alter oft erstaunlich fit. Sicher ein bisschen Demenz war wohl da, auch die eine oder andere „Kletterhilfe" war nötig, um auf Lieblingsplätze zu gelangen – aber unser Frankfurter Bub war immer ein tapferer Kämpfer. Anton war etwas ganz besonderes. Die 15 Jahre mit ihm waren voller inniger Zuneigung, nie hat dieser sanfte Kater etwas kaputt gemacht, nie hat er gekratzt oder gar gebissen, immer war er bescheiden und so dankbar.

15 Jahre war sein sanftes Schnurren und der Duft seines Fells das erste, was ich beim Aufwachen von der Welt wahrnahm. Denn er lag früh morgens stets neben meinem Kopfkissen und beobachtete den Wecker, den er manchmal auch zu manipulieren versuchte. Anton war der Hüter der Zeit, verschlafen? – unmöglich. Auch am Wochenende war er stets darum besorgt, daß wir nur ja nicht verschlafen ….

Überhaupt war Anton ein begeisterter Kopfkissenteiler, so manche Nacht hat er sich sanft und beharrlich entweder meines oder das Kopfkissen meines Mannes Stückchen für Stückchen erobert. Aber wer konnte ihm schon böse sein, wenn er, die Unschuld in Person, friedlich zusammengerollt und engelsgleich schlummernd auf dem Kopfkissen lag, als sei er direkt vom Himmel dorthin gefallen? Dann haben wir ihm schmunzelnd sein Kissen gegönnt und unsere Köpfe halt auf die Matratze gebettet und weitergeschlafen.

Anton liebte und brauchte Körperkontakt, er mußte immer „andocken", dann war seine Welt in Ordnung. Er war ein so sanftes, verschmustes Katerchen und er hatte ein besonderes Gespür für unbeschäftigte Hände, brachte sich hoffnungsvoll in deren Nähe in Position und erinnerte dann fordernd daran, daß Hände nur erfunden wurden, um Kater zu streicheln und zu kraulen.

Anton wusste es zu schätzen, daß sein Herrchen von Zuhause aus arbeitet, er war dabei sehr hilfreich, plauderte in so mancher Telefonkonferenz mit, half mit Vierpfotensystem Mails zu schreiben und verschickte auch selbständig die eine oder andere …

Er fehlt, er fehlt so sehr, schleicht uns heimlich um die Beine und immerzu durchs Herz. Und dort wird er für immer bleiben, in unseren Herzen.

Ihnen liebe Frau Maucolin danken wir noch einmal dafür, daß sie uns Anton damals ausgesucht haben, wir hatten eine wundervolle Zeit mit ihm, für die wir sehr dankbar sind.

Es sind stille Weihnachtsgrüße an Sie, liebe Frau Maucolin, wir wünschen Ihnen erholsame Tage und einen besinnlichen Jahresausklang und vor allem viel Gesundheit und Kraft für das neue Jahr.

Liebe Grüße

Wir danken an dieser Stelle für das schöne, lange Zuhause, daß diesem Kater zuteil wurde. Aus allen Zeilen lesen wir heraus, welche Liebe Anton bekommen und was er seinen Dosenöffnern bedeutet hat. Uns macht das, da wir bestrebt sind, immer den jeweils besten Platz für jede zu vermittelnde Katze zu finden, sehr sehr glücklich.

PS: Anton war übrigens ein Kater, der damals zugelaufen und bei uns abgegeben wurde. Er war in seinem fortgeschrittenen Alter weder kastriert, geschweige denn gekennzeichnet und so wissen wir nichts über seine Vorgeschichte. Wir vermuten nur, er war endlich froh, ein Dach über dem Kopf zu haben und seine Sicherheit. Er wurde alsbald nach dem medizinischen Durchlauf bei uns (er mußte zuerst kastriert, geimpft und gekennzeichnet werden) in dieses wunderbare Zuhause vermittelt. Hier haben wir wieder einmal Katze und Mensch sehr glücklich gemacht.