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Berichte

Weihnachten

ist das Fest der Liebe, aber auch der Freude und es ist die Freude, die wir auch neben all dem Leid immer wieder erfahren dürfen. Sie gibt uns die Kraft, nicht zu resignieren und ständig für das Wohl unserer Tiere zu kämpfen.

In unserem Rundschreiben vom September konnten wir bereits berichten, dass wir „Duna" und „Cloe", die beiden blinden Katzen aus Spanien inzwischen vermitteln konnten. Sie hatten sich hier bei uns bestens in die Gruppe eingefügt, in die wir sie eingeordnet hatten und führten trotz ihrer Behinderung ein ganz normales Leben und waren auch sehr lieb. Aber natürlich hatte es eine Weile gedauert bis wir ein Zuhause für sie gefunden haben. Denn wer nimmt schon eine behinderte Katze, geschweige denn im Doppelpack? Nun, diese Zwei hatten eben Glück. Ein Ehepaar, katzenerfahren, das sich diesen Schritt sehr gut überlegt hatte, nahm diese Schwestern mit. Wunderschön! Das ist Freude pur!!!!

Unsere Frau Struve, die den Nachbesuch bei den Beiden inzwischen gemacht hat, konnte uns nur Positives berichten. Sie haben zudem einen mit Hasendraht abgesicherten Balkon und können sich daher ohne Gefahr auch an der frischen Luft bewegen. Duna begrüßt ihre Dosenöffner abends schon an der Haustür und auch Shari genießt es ab und zu richtig geschmust zu werden, auch wenn sie immer noch etwas reserviert bleibt. Die neuen Besitzer möchten beide jedoch nicht mehr missen.

Aber lassen wir nun einmal Duna selbst erzählen:

Hallo, als erstes möchte ich mich vorstellen, mein Name ist Duna, manche werden schon von mir gehört haben. Ich bin eine der beiden blinden Katzen aus dem Katzenschutzverein. Seit etwa über 4 Monaten leben wir nun bei unseren neuen Dosenöffnern. Meine Schwester heißt nun Shari, weil Herrchen den Namen Cloe nicht mochte. Den neuen Namen mag sie mehr. Sie hört sogar darauf und kommt, wenn Frauchen ihn ruft. Wenn Herrchen ruft – komme ich, denn dann gibt es meistens etwas Leckeres. Shari ist sehr zufrieden. Sie hat ein schönes Körbchen und einen großen Kratzbaum. Beides sind ihre Lieblingsschlafplätze.

Mir sind da Herrchens Füße lieber, die zucken so schön, wenn man reinbeißt. Ansonsten ist mein Lieblingsplatz für mich nicht mehr erreichbar. Am liebsten lag ich nämlich hinter dem Videorekorder. Leider hat Frauchen den Eingang inzwischen zugebaut. Dabei habe ich es doch nur gut gemeint. Jeder weiß doch, dass zu viel Fernsehen ungesund ist. Und um die Gesundheit meiner Dosenöffner zu schützen, habe ich sämtliche Kabel herausgezogen – der Rekorder ist dabei nur ein einziges Mal runtergefallen. Frauchen fand das gar nicht toll. Aber auch sonst weiß sie meine Bemühungen einfach nicht zu würdigen. Zu vieles Essen macht dick. Damit meine Dosenöffner keine Probleme mit ihrem Gewicht bekommen, will ich ihnen immer beim Essen helfen. Doch wenn ich dann auf den Tisch springe, und die Teller untersuche, schimpft Frauchen mit mir. Ich opfere mich, um ihr Essen vorzukosten und sie ist unzufrieden.

Natürlich passe ich auch auf, dass Shari schön schlank bleibt. Ich sorge dafür, dass sie nicht zu viel frisst. Und was macht Frauchen? Sie füttert sie getrennt. Hat man da Töne?

Außerdem gebe ich Obacht, dass nicht so viel Müll anfällt. Vieles, was im Mülleimer ist, muss man doch gar nicht wegwerfen. Ich bin gut darin, Deckel von Eimern zu öffnen und alles, was lecker ist, herauszuholen. Und was ist geschehen? Loben mich meine Dosenöffner vielleicht für meine Bemühungen oder sind sie stolz auf mein Talent? Nein, nicht die Spur… Statt dessen haben sie einen schweren Stein auf den Deckel gelegt. Für wen halten die mich? Rambo? Jetzt bekomme ich ihn natürlich nicht mehr auf. Was soll das, frage ich mich, ich meine es doch nur gut. „Mein kleiner süßer Müllschlucker"- so nennt Frauchen mich dann. Süß lass ich ja durchgehen, aber Müllschlucker – was für eine Beleidigung. Ich stehe halt auf Pommes mit Knobisauce – oder Pizza, aber Frauchen sagt, das wäre nicht gut für mich. Vielleicht hat sie ja nicht ganz unrecht. Die halbe Pizza, die ich rausgeholt und verdrückt hatte, war vielleicht nicht ganz in Ordnung. Mir wurde richtig schlecht. Das lag aber vermutlich nur daran, dass sie kalt war. Aber ich musste sie ja komplett essen, sonst hätte Shari auch etwas davon gefressen. Es hätte ihr vielleicht nicht bekommen können. Da muss ich doch aufpassen!

Mit lieben Grüßen Duna

Diese Geschichte beweist wieder einmal, dass auch für solche Katzen ihr Dasein lebenswert ist und sie mit einer solchen Behinderung gut zurecht kommen. Ihr Tast- und Gehörsinn ist noch besser ausgeprägt als bei normalen und gleicht dadurch manches aus. Wir jedenfalls sind sehr glücklich, dass wir diese beiden blinden Katzen an dieses Ehepaar vermitteln durften und wünschen der Vierer-Gemeinschaft weiterhin viel Freude und das nicht nur zur Weihnachtszeit.